"Ich bin da so reingerutscht", sagt der ein oder die andere gerne mal im Polizeiverhör. Aber eher nicht: "Und es war sehr gut". War's aber. Allerdings ist es jetzt höchste Zeit, der inneren Stimme zu folgen und wieder ganz andere Wege zu gehen.
Von 2006 bis 2022 habe ich - zumeist im Team mit dem niederländischen Autor Jac. Toes - Spannungsliteratur geschrieben. Als uns das Korsett des Kriminalromans mit Ermittler:innen und Tätersuche zu eng wurde, wechselten wir 2017 zum Thriller, der viel mehr Raum für unser Interesse an Figurenpsychologie und politisch-gesellschaftlichen Fragen bot.
Nach zwei weiteren Romanen brauchte ich eine Auszeit und trotz vieler mehr als erfreulicher Feedbacks, angefangen bei den zwei Preisnominierungen für die "Cannabis Connection" bis hin zur großen Spiegel-Online-Rezension des "Tallinn Twists", war für mich bald klar, dass meine Zeit mit der Genre-Literatur zumindest auf längere Sicht vorbei ist.
Ein Herzensprojekt begleitet mich seit fast sieben Jahren und hat sich in dieser Zeit immer weiter entwickelt. Jetzt endlich bin ich dabei, den Roman über Hans "Jean" Lebeck und seine Enkelin Sophie, über Paris 1972 und Deutschland 2019 zu schreiben. Es geht gut voran, aber es wird noch eine ganze Weile brauchen. Darum ist es hier schon seit einem Jahr ziemlich still und es wird auch noch eine Weile so bleiben. Ich freue mich schon jetzt auf den Tag, an dem das neue Buch erscheint. Aber fast noch mehr freue ich mich auf die kommenden Monate, die ich mit dem Schreiben dieser Geschichte verbringen darf. Gerade erlebe ich mit, wie Sophie im Square des Batignolles, einem kleinen Park im 17. Arrondissement, ihren Großvater sucht. Sie findet ihn dort nicht, aber doch eine Frau, die ihr bei ihrer Suche helfen wird.
Wir müssen weiter, macht es gut, auf bald!